Improvisationstheater: Workshops in Dresden, Gedanken zum Impro, Material

Improvisationstheater, das ist für mich die spannende Mischung aus lustigen Kurzszenen und dramatischen längeren Geschichten, alle entstanden aus den Vorgaben des Publikums und der Inspiration des Augenblicks. Es ist aber auch eine wunderbare Möglichkeit zum perönlichen Wachstum, dem Entdecken eigener Kreativität, Flexibilität und Ressourcen.
Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann kontaktieren Sie mich einfach, schauen Sie mal zu unserer Improtheatergruppe Freie Spielkultur, oder lesen Sie noch ein Wenig weiter auf dieser Seite.

Workshops

Seit 2001 gebe ich Kurse und Workshops in Improvisationstheater, seit 2006 in Dresden.

In meinen Workshops haben Sie die Möglichkeit, sich auf praktische und unittelbare Weise effektiv und mit viel Freude mit dem Improvisationstheater außeinanderzusetzen. Sie können sich dabei auf vielfältige Art entwickeln, selbst kennenlernen und dabei sehr viel Spass zu haben.
 
In den wachstumsorientierten Workshops werden Sie lernen,

  • verantwortlich klare Impulse zu setzen,
  • spontan auf unerwartete Situationen zu reagieren,
  • sich dem Augenblick mutig hinzugeben,
  • ihre eigenen, im Leben gespielten Rollen besser zu verstehen und zu erweitern,
  • und aus der Situation heraus mit anderen als Team unvorhersehbare Geschichten entstehen zu lassen.

Klingt unmöglich? Dann probieren Sie es aus! (Kontakt )

Kommende Workshops

Grundkurs Improtheater
Workshop für Anfänger und solche, die es werden wollen - die bühne, Dresden

Juni 2011

Fortgeschrittenenkurs Improtheater
Workshop für erfahrene Improspieler - die bühne, Dresden

Ausgewählte gehaltene Workshops

Mai & Oktober 2010

Grundkurs Improtheater
Workshop für Anfänger und solche, die es werden wollen - die bühne, Dresden
Siehe auch Ankündigung der Bühne

Juli 2010

Fortgeschrittenenkurs Improtheater
Workshop für erfahrene Improspieler - die bühne, Dresden
Siehe auch Ankündigung der Bühne

November 2009

Workshop "Die Rolle die Du spielst - Dein Leben als Improvisationtheater"
Selbsterfahrungsworkshop für das Studentenwerk Dresden

Dezember 2009

Improtheater: Gromolo & Vom Ein-Wort-Satz zur Geschichte
Workshops innerhalb des Trainings "Kreisauer Modell" für die Kreisau Initiative , Berlin, in Kreisau, Polen.

November 2009

Workshop "Einführung ins Improvisationstheater"
Improtheater-Anfänger-Workshop für den Sonnenstrahl e.V., Dresden

Gedanken über Psychotherapie und Improvisationstheater

Unter Leitung eines wachstumsorientierten Trainers bietet Improvisations den Teilnehmern große Entwicklungsmöglichkeiten. Improvisationstheater fordert von den Spielern eine scheinbare Quadratur des Kreises: einerseits sollen Sie verantwortungsvoll, bestimmt und spontan Impulse in eine Szene einbringen, um diese voranzubringen. Andererseits sollen Sie jederzeit loslassen können, sich den Impulsen der Mitspieler mit voller Aufmerksamkeit hingeben und eigene Impulse, wenn notwending, fallen lassen.

In einem entwicklungsorientierten Kurs kommen die Werte der wachstums- (Virginia Satir) und ressourcenortientierten (Steve deShazer) systemischen Psychotherapie zum Tragen.
Unter einerseits anerkennender und wertschätzender, andererseits aber auch fordernder Anleitung wachsen die Teilnehmer in die herausfordernde Rolle hinein. Sie lernen, einerseits, ihrer eigenen Impulse, Emotionen und Bedürfnisse wahrzunehmen, sie wertzuschätzen, zu akzeptieren, Sie verantwortungsvoll und bestimmt zu zeigen und Sie mutig auszuleben. Anderseits lernen Sie, ihre Mitspieler aufmerksam zu beobachten, mit ihnen jeden Moment neu in Beziehung zu gehen, ihre Beiträge anzuerkennen und aufzunehmen, die Kontrolle über den Verlauf des Geschehens mit ihnen zu teilen.

In diesem Wachstumsprozess stoßen alle Spieler an individuelle und manchmal auch schmerzhafte Grenzen, an welchen sie mit einem aufmerksamen und wachstumsorientierten Trainer arbeiten und sich so in ihrer Persönlichkeit weitereintwickeln.

Gleichzeitig entdecken alle Spieler aber auch ihre indivuellen Ressourcen, welche sie in das Spiel einbringen können und ihren Mitspielern schenken können. Die gegenseitige Anerkennung dessen, was jeder einzelne Spieler in seiner Individualität selbst anbietet und allen anderen Mitspielern schenken kann, ist eines der großen Wachstumsziele einer ressourcenorientierten Improvisationstheaterausbildung.

Diese Erfahrung, sich selbst zu öffnen und die Menschen um einen herum anzunehmen, tragen Improvisationsspieler mit der Zeit von der Bühne in ihr Leben hinaus. Wo sie im Spiel ihre Grenzen erweitern, sammeln sie Erfahrungen und Erlebnisse, welche sich auch im Leben auswirken. Zu den eigenen Gefühlen zu stehen und die verantwortlich auszuleben und dabei auch ein wertschätzendes Auge auf die Mitmenschen zu haben, ist eines der großen Geschenke, die das Improvisationstheater seinen Spielern zu bieten hat.

Zwei Einschränkungen sind hier allerdings wichtig:
Erstens, setzt der beschriebene Wachstumsprozess einen aufmerksamen, wachstums- und ressourcen-orientierten Trainer vorraus. Ein Trainer, der rein auf Bühnenwirkung und Gagpotential hin Improtheater unterrichtet, bietet hier eine andere Ausrichtung und hat andere Ziele. Hier stehen zukünftige Spieler vor einer Wahl und müssen sich entscheiden, welche Richtung sie in ihrer Ausbildung primär einschlagen möchten, wie weit sie auch in ihrer Selbsterfahrung und Selbstentwicklung gehen möchten.
Zweitens ersetzt ein Improvisationstheatertraining keine Psychotherapie. Persönliche Themenfelder können im Kontext eines Kurses nur sehr begrenzt bearbeitet werden. Die Grenzen des Settings und der anderen Spieler können hier nicht überschritten werden. Wenn ein Teilnehmer eine Therapie sucht, wird er sie alleine im Improtheater nicht finden. Als eine wachstumsorientierte Ergänzung, kann das Improvisationstheater aber positive Erfahrungen fördern und Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung unterstützen.

Gedanken über Dynamische Systeme und Improvisationstheater

Improvisationstheater ist faszinierend. Da ist zum einen schlicht das Lachen und die Freude, die man empfindet: Wenn die Zuschauer mit schmerzenden Lachmuskeln die Vorstellung verlassen, tragen sie diese situative Freude in die Welt hinaus und in ihr eigenes Leben hinein. Es sind die humoristischen Augenblicke, die Sekunden direkten gegenseitigen Verstehens, der originelle Einfall und oft auch die Absurdität des dargestellten Lebens selbst, die hier ihre positive Wirkung entfalten.
Doch neben dem, für Manchen oberflächlich wirkenden und schnell vergänglichen, Amüsement gibt es eine tiefere Ebene, welche meine lang anhaltende Faszination geweckt hat: Man könnte sie "die Entstehung von Struktur aus dem nichts" nennen. Wenn man einmal als Spieler auf der Bühne gestanden hat, mit leerem Kopf; wenn man dann erleben konnte, wie im Zusammenspiel und im Sich-Aufeinander-Einlassen der Ahnungslosen eine komplette Geschichte entsteht, welche auf wunderbare Art das Leben "da draußen" widerspiegelt und die Zuschauer bannt; und wenn man danach erstaunt zurückblickt, auf das, was da eben von der Gruppe erzählt worden ist - dann hat man im tiefen Inneren verstanden, was es wirklich bedeutet, wenn sich eine Struktur - eine Geschichte - aus zunächst völlig unabhängigen Elementen - den Spielern - selbstorganisiert herausgebildet hat.

Dieses Phänomen der Selbstorganisation, der dynamischen Interaktion von Systemelementen, welche zusammen aus sich heraus ein großes Ganzes erschaffen, verbindet das Improvisationstheater mit meiner wissenschaftlichen Arbeit. Und, wie sollte es anders sein, in der wissenschaftlichen Perspektive spiegelt sich das Grundverständnis der Zusammenhänge in der Welt wieder. So erschließt sich ein Weg auf der Suche nach dem Verständnis von Geist und Gehirn, Prozess und Struktur.
Die Dynamische System Theorie hat, ausgehend von der Physik, mittlerweile viele andere Disziplinen inspiriert: unter anderen die Neurowissenschaft, die Psychotherapie, die Wirtschaftstheorie und das Management. Sie liefert Erklärungsmodelle dafür, wie scheinbar von Geisterhand, Strukturen entstehen, sich aufrechterhalten, ihre Bestandteile organisieren, und mit ihrer Umwelt interagieren. Ziel meiner Arbeit ist es, diese Konzepte weiter in der Psychologie zu verankern, sie anderen zugänglich und verständlich zu machen. Sie verhelfen, meines Erachtens, zu einem tieferen Verständnis von psychologischen Zusammenhängen, sei es in der Grundlagenforschung, sei es in der Therapie, oder eben bei etwas so freudigem, wie dem Improvisationstheater.

Eine improvisierte Theaterszene als dynamisches System: die Charaktere finden sich zusammen zu einer Situation, entwickeln eine Handlung, die im Höhepunkt kulminiert und die Spieler und deren Publikum verändert hinterlässt - glücklicher, weiser und mit dem obligatorischen Lachmuskelkater.

Material zum Herunterladen

Eine Sammlung von Improvisationstheaterspielen, gesammelt in den letzten Jahren.
Improtheaterspiele (PDF)
Eine gute Übersicht findest Du auch bei improwiki

Was passiert in einem Improtheater-Workshop?
Eine kurze Antwort liefert vielleicht diese Mindmap des ersten Improvisationstheaterkurses an der bühne, dem Theater der TU Dresden.
Mindmap Improtheaterkurs (PDF)

Erst aufwärmen, dann losspielen - auch der Geist muss zunächst aufwachen, bevor er zur Hochleistung fähig ist.

Eine Mindmap mit Spielen zum Aufwärmen fürs Improspielen.
Mindmap Aufwärmspiele (PDF)